Die Handelsbeziehungen
zwischen Deutschland und Frankreich erleben derzeit einen kräftigen
Boom. Nachdem bereits 1997 französische Lieferungen nach Deutschland
um 7,7 % und deutsche Ausfuhren nach Frankreich um 8,3 % stiegen,
erreichten die Zahlen im vergangenen Jahr Zuwachsraten von mehr
als 15 %. Damit behaupten beide Länder ihre Spitzenpositionen
als Partner Nummer eins im bilateralen Handel. Grund für die
dynamische Entwicklung der deutsch-französischen Handelsbeziehungen
ist die konjunkturelle Belebung in beiden Partnerländern. Sowohl
Frankreich als Deutschland verzeichnen derzeit ein relativ dynamisches
Wirtschaftswachstum, das nicht mehr nur vom Export sondern zunehmend
auch von der Inlandsnachfrage getragen wird. Auch die Investitionstätigkeit
der Unternehmen nimmt in beiden Ländern zu, so dass sich hieraus
interessante Liefermöglichkeiten für die Investitionsgüterindustrie
ergeben. Dies gilt insbesondere für die Bereiche Maschinen,
Anlagen, Systeme und Informationstechnik, aber auch für den
Bereich der Elektro- und Elektronikindustrie.
Eine immer
grössere Bedeutung im Rahmen der deutsch-französischen
Wirtschaftsbeziehungen spielt die Umwelttechnik. Hier bestehen noch
vielfältige Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Frankreich,
gleichermassen im Bereich der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien.
Während
der Handel boomt, besteht zwischen Deutschland und Frankreich bei
Kooperationen, insbesondere aber bei Investitionen, noch ein grosser
Nachholbedarf. Zwar legten deutsche Investitionen in Frankreich
im ersten Halbjahr 1998 kräftig zu: Mit einem Investitionsvolumen
von 10,6 Milliarden DM belegte Deutschland Platz eins unter allen
ausländischen Investitionen. Französische Firmen zogen
dagegen Kapital in Höhe von 2,0 Milliarden aus Deutschland
ab.
Für deutsche
wie französische Firmen, die in dem jeweils anderen Land geschäftlich
Fuss fassen wollen, steht die Deutsch-Französische Industrie-
und Handelskammer mit Rat und Tat zur Seite. In enger Zusammenarbeit
mit deutschen und französischen Institutionen und Fachverbänden
bemüht sich die Kammer um die Vermittlung neuer Geschäftspartner.
Hierzu hält sie aktuelle Geschäftsinformationen bereit,
organisiert Messebeteiligungen und Unternehmerdelegationen. So ist
für 1999 ein Unternehmerkontakttreffen im Bereich der Automobilzulieferindustrie
zwischen deutschen und französischen Unternehmen in Paris geplant.
Die Deutsch-Französische
Industrie- und Handelskammer leistet als Mitgliederorganisation
mit 1.200 Mitgliedern in Deutschland und Frankreich einen wesentlichen
Beitrag zur Förderung der beiderseitigen Wirtschaftsbeziehungen,
die mit der Einführung der Wirtschafts- und Währungsunion
im kommenden Jahr neue zusätzliche Impulse erfahren werden.
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